Sybille mit ihren 3 Sternchen

Sybille Sacher

Aufgaben: Administration, Eventorganisation, Erfahrungsaustausch

Ich bin Sybille, Jahrgang 1976, Mutter von 3 Sternenkindern (ca. 9., 31. und 8. Schwangerschaftswoche).

Meine Geschichte

Bereits als junge Frau wünschte ich mir eine eigene Familie. Lange Zeit blieb es mir jedoch verwehrt, überhaupt ein Kind zu empfangen. Anfang 40 wurde ich überraschend schwanger und genoss diese Zeit intensiv. Mein Baby erfüllte mich mit viel Liebe, denn Mutterliebe entsteht früh in der Schwangerschaft und nicht erst bei der Geburt. Ich freute mich auf meine neue Rolle als Mami, vor allem während der spür- und sichtbaren Schwangerschaft mit Sarina, meinem zweiten Sternenkind. Das Zwillingsgeschwisterchen von Sarina war bereits in der neunten Schwangerschaftswoche verstorben, und auch jene Schwangerschaft zwei Jahre nach Sarina endete frühzeitig.

Es war für mich ein grosser Schock, als eine Furchtwasserpunktion in der fortgeschrittenen Schwangerschaft mit Sarina nach einer Auffälligkeit bei einer Routineuntersuchung ergab, dass unsere Tochter eine sehr seltene Chromosomenstörung hatte. Ihre Überlebenschancen im Mutterleib waren gering. Sollte sie es dennoch schaffen, so wussten wir, dass sie mit einer sehr schweren Behinderung zur Welt kommen würde. Sarina starb, und ich trug sie einige Tage tot im Bauch, bevor ich für die einzuleitende Geburt ins Spital aufgeboten wurde.

Dank der Unterstützung meiner Hebamme im Vorfeld erlebte ich die stille Geburt intensiv. Es war schön, meine Tochter danach im Arm zu halten. Dieses kleine Geschöpf betrachten zu können und ihren Geruch einzuatmen erfüllte mich mit viel Liebe und Dankbarkeit und war wichtig für den nachfolgenden Prozess des Loslassens und der Trauer. Die schönen Erinnerungen an diese kurze gemeinsame Zeit waren und sind mir heute noch sehr präsent und wichtig. Nach der Geburt half mir vor allem der Austausch mit Gleichgesinnten den Weg zurück in den Alltag zu finden. Es ist wertvoll, dass man sich Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlebt haben, nicht erklären und sich ihnen gegenüber nicht verstellen muss und alle Gefühle Platz haben. Aus diesem Grund möchte ich dazu beitragen, das Tabuthema «Sternenkinder» aufzubrechen und zu zeigen, wie wichtig und heilsam es ist, über unsere Kinder zu sprechen und im Austausch miteinander zu bleiben.

Mein Herzenswunsch, ein eigenes Kind an der Hand zu haben, erfüllte sich nicht. Ich fand durch diesen Schicksalsschlag aber die Kraft und den Mut, einiges im Leben hinter mir zu lassen. Unter
anderem habe ich mich beruflich noch einmal völlig neu orientiert. Heute unterstütze ich Jugendliche mit erschwerten Voraussetzungen bei der Berufswahl und während der Lehrzeit. Das bereitet mir
Freude, denn ich umgebe mich gern mit jungen Menschen.

Sarina gibt mir Kraft, meinen Weg zu gehen, auch wenn immer mal wieder dunkle Wolken am Himmel aufziehen. Ich bin dankbar für alles, was ist, und habe Demut gelernt. Andere Mütter und
Väter mit meinem Engagement bei Himmelskind beim Bewältigen ihres ganz eigenen Prozesses zu unterstützen, fühlt sich für mich gut an. Ich war damals, nach Sarinas Geburt, selbst sehr froh, dass
ich im Verein Himmelskind aufgefangen wurde und dort Halt fand.

Meine Qualifikationen:

  • Ausbildung zur Mentaltrainerin
  • Die eigenen Erfahrungen und Erlebnisse rund um das Thema

Kontakt

Sybille@himmelskind.ch

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